T. HOSEMANN (1807-1875), “Die Kremserpartie”, Kutsche, 1837, Figürlich

140,00 

Aus der Hand Theodor Hosemanns, deutscher Graphiker, Kunstmaler, Zeichner, Illustrator und Karikaturist. Er gilt neben Adolf Menzel als wichtigster Lithograph in der Frühzeit dieser Technik in Berlin. Unter der Darstellung auf dem Original-Passepartout betitelt in Blei: “Die Kremserpartie”; unten mittig in der Darstellung datiert und monogrammiert: “TH 37”. Im Zentrum der Darstellung steht der titelgebende “Kremser”, ein geräumiger Planwagen, mit sonntäglich gekleideten Damen im Inneren. Vor dem Kremser unterhalten sich zwei sichtlich angeheiterte Herren mit Zylinder. Die Darstellung ist kunstvoll gerahmt mit Weinblättern und -ranken.Aus der Zusammenarbeit mit Adolf Glaßbrenner, dem volksverbundenen Dichter im revolutionären Vormärz, entstanden zahlreiche humorvoll-satirische Blätter. Theodor Hosemann sah die Berliner mit ihren typischen Eigenheiten: der unbeugsamen Lebenslust, der kessen Schnoddrigkeit, dem kritischen Witz; er war einer der ersten Berliner Humorzeichner. Mit Liebe, Verständnis und feinem Humor hat Hosemann das Leben des Berliner Volkes festgehalten.Zum Künstler: Theodor Hosemann wuchs als Sohn eines preußischen Offiziers an verschiedenen Orten auf, seit 1816 in Düsseldorf. Dort kolorierte er ab 1819 Lithographien in der Lithographischen Anstalt “Arnz und Winckelmann”, absolvierte dort eine Lehre als Zeichner und Lithograph und besuchte zeitgleich den Zeichenunterricht bei Lambert Cornelius an der Elementarschule. 1822 bekam er eine Festanstellung als Zeichner in der Lithographischen Anstalt und studierte gleichzeitig an der Kunstakademie, wo er zu den wenigen gehörte, die Wilhelm Schadow nach seinem Amtsantritt 1826 übernahm. 1828 nahm Winckelmann Hosemann mit nach Berlin; dort erhielt er im neu gegründeten Verlag von Winckelmann eine feste Stelle. Dem Berliner „Rütli“ stand er in den 1850er Jahren nahe und war von 1857 bis 1860 Mitherausgeber aller vier Jahrgänge des vereinsnahen Jahrbuchs „Argo. Album für Kunst und Dichtung“ (Breslau). In der „Argo“ hat Hosemann mehrere Bilder (Stahlstichtafeln) veröffentlicht. Hosemann illustrierte v.a. Kinder- und Jugendliteratur (u.a. Märchen und Fabeln) und wurde mit diesen so bekannt, dass er bald für verschiedene Verlage tätig wurde und die feste Stelle bei Winckelmann aufgeben konnte. Neben humoristischen Zeichnungen für die von George Gropius verlegten Bunten Hefte arbeitete er mit dem kritischen Publizisten und Schriftsteller Adolf Glaßbrenner zusammen, für dessen in 32 Heften erschienene Reihe “Berlin wie es ist – und trinkt” er die gleichnamigen Illustrationen lieferte. 1857 wurde er zum Professor der Berliner Akademie ernannt, 1860 deren Mitglied und 1866 Lehrer an der an die Akademie angeschlossenen Zeichenschule. Unter seinen Schülern war auch Heinrich Zille.

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Beschreibung

Theodor Hosemann (1807 Brandenburg (Havel) – 1875 Berlin), “Die Kremserpartie”, Kutsche, 1837, Federlithographie

  • Technik: Federlithographie auf Papier
  • Datierung: 1837
  • Beschreibung: Aus der Hand Theodor Hosemanns, deutscher Graphiker, Kunstmaler, Zeichner, Illustrator und Karikaturist. Er gilt neben Adolf Menzel als wichtigster Lithograph in der Frühzeit dieser Technik in Berlin. Unter der Darstellung auf dem Original-Passepartout betitelt in Blei: “Die Kremserpartie”; unten mittig in der Darstellung datiert und monogrammiert: “TH 37”. Im Zentrum der Darstellung steht der titelgebende “Kremser”, ein geräumiger Planwagen, mit sonntäglich gekleideten Damen im Inneren. Vor dem Kremser unterhalten sich zwei sichtlich angeheiterte Herren mit Zylinder. Die Darstellung ist kunstvoll gerahmt mit Weinblättern und -ranken.Aus der Zusammenarbeit mit Adolf Glaßbrenner, dem volksverbundenen Dichter im revolutionären Vormärz, entstanden zahlreiche humorvoll-satirische Blätter. Theodor Hosemann sah die Berliner mit ihren typischen Eigenheiten: der unbeugsamen Lebenslust, der kessen Schnoddrigkeit, dem kritischen Witz; er war einer der ersten Berliner Humorzeichner. Mit Liebe, Verständnis und feinem Humor hat Hosemann das Leben des Berliner Volkes festgehalten.Zum Künstler: Theodor Hosemann wuchs als Sohn eines preußischen Offiziers an verschiedenen Orten auf, seit 1816 in Düsseldorf. Dort kolorierte er ab 1819 Lithographien in der Lithographischen Anstalt “Arnz und Winckelmann”, absolvierte dort eine Lehre als Zeichner und Lithograph und besuchte zeitgleich den Zeichenunterricht bei Lambert Cornelius an der Elementarschule. 1822 bekam er eine Festanstellung als Zeichner in der Lithographischen Anstalt und studierte gleichzeitig an der Kunstakademie, wo er zu den wenigen gehörte, die Wilhelm Schadow nach seinem Amtsantritt 1826 übernahm. 1828 nahm Winckelmann Hosemann mit nach Berlin; dort erhielt er im neu gegründeten Verlag von Winckelmann eine feste Stelle. Dem Berliner „Rütli“ stand er in den 1850er Jahren nahe und war von 1857 bis 1860 Mitherausgeber aller vier Jahrgänge des vereinsnahen Jahrbuchs „Argo. Album für Kunst und Dichtung“ (Breslau). In der „Argo“ hat Hosemann mehrere Bilder (Stahlstichtafeln) veröffentlicht. Hosemann illustrierte v.a. Kinder- und Jugendliteratur (u.a. Märchen und Fabeln) und wurde mit diesen so bekannt, dass er bald für verschiedene Verlage tätig wurde und die feste Stelle bei Winckelmann aufgeben konnte. Neben humoristischen Zeichnungen für die von George Gropius verlegten Bunten Hefte arbeitete er mit dem kritischen Publizisten und Schriftsteller Adolf Glaßbrenner zusammen, für dessen in 32 Heften erschienene Reihe “Berlin wie es ist – und trinkt” er die gleichnamigen Illustrationen lieferte. 1857 wurde er zum Professor der Berliner Akademie ernannt, 1860 deren Mitglied und 1866 Lehrer an der an die Akademie angeschlossenen Zeichenschule. Unter seinen Schülern war auch Heinrich Zille.
  • Schlagworte: Trachten, Genre, Deutschland, Figürlich, 1800-1849
  • Größe: 14,8 cm x 8,6 cm
  • Zustand: Das dekorative Blatt ist altersgemäß leicht gebräunt und stockfleckig. Die Darstellung macht einen sehr guten Eindruck.

 



 

English Version:

 

Theodor Hosemann (1807 Brandenburg (Havel) – 1875 Berlin), “The Kremserpartie”, carriage, 1837, Lithography with pen

  • Technique: Lithography with pen on Paper
  • Date: 1837
  • Description: From the hand of Theodor Hosemann, German graphic artist, painter, draughtsman, illustrator and caricaturist. Along with Adolf Menzel he is regarded as the most important lithographer in the early days of this technique in Berlin. Titled in lead on the original passepartout below the image: “Die Kremserpartie”; dated and monogrammed in the lower centre of the image: “TH 37”. In the centre of the depiction is the titular “Kremser”, a spacious covered wagon, with ladies dressed in Sunday best inside. In front of the Kremser, two visibly inebriated gentlemen in top hats are talking. The depiction is artfully framed with vine leaves and tendrils.From the collaboration with Adolf Glaßbrenner, the popular poet in the revolutionary pre-March, numerous humorous-satirical sheets were created. Theodor Hosemann saw the Berliners with their typical peculiarities: the indomitable lust for life, the saucy brashness, the critical wit; he was one of the first Berlin humour artists. With love, understanding and a fine sense of humour, Hosemann captured the life of the Berlin people.About the artist: Theodor Hosemann grew up as the son of a Prussian officer in various places, from 1816 in Düsseldorf. There he coloured lithographs in the lithographic institute “Arnz und Winckelmann” from 1819, completed an apprenticeship there as a draughtsman and lithographer and at the same time attended drawing lessons with Lambert Cornelius at the primary schools. In 1822 he got a permanent position as a draughtsman at the Lithographische Anstalt and at the same time studied at the Kunstakademie, where he was one of the few who took over from Wilhelm Schadow after he took up his post in 1826. In 1828 Winckelmann took Hosemann with him to Berlin; there he was given a permanent position in Winckelmann’s newly founded publishing house. He was close to the Berlin “Rütli” in the 1850s, and from 1857 to 1860 was co-editor of all four volumes of the association-related yearbook “Argo. Album für Kunst und Dichtung” (Breslau). In the “Argo” Hosemann published several pictures (steel engraved plates). Hosemann mainly illustrated children’s and youth literature (e.g. fairy tales and fables) and became so famous with them that he soon worked for different publishers and could give up his permanent position at Winckelmann. In addition to humorous drawings for the Bunte Hefte published by George Gropius, he worked with the critical publicist and writer Adolf Glaßbrenner, for whose series “Berlin wie es ist – und trinkt” (Berlin as it is – and drinks), published in 32 issues, he provided the illustrations of the same name. In 1857 he was appointed professor at the Berlin Academy, in 1860 member of the academy and in 1866 teacher at the drawing school attached to the academy. Among his pupils was Heinrich Zille.
  • Keywords: 19th century, Figurative, Costumes, Germany,
  • Size: 14,8 cm x 8,6 cm (5,8 x 3,4 in)
  • Condition: The decorative sheet is slightly browned and foxed due to its age. The image makes a very good impression.

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