F. ERLER (1868-1940), Porträt eines Mädchens mit Trachtenhaube, Bleistift

1.200,00 

Diese Zeichnung von Fritz Erler zeugt von einem empfindsamen Künstler, der Melancholie und Anmut zu
verbinden vermag. Anders als die dem Jugendstil zuzurechnenden frühen Wandbilder und Gemälde der Zeit
bis etwa 1914, geht es in dieser Zeichnung nicht um Stilisierung und Flächigkeit, sondern um emotionales
Nachspüren und Ergründen. Mit den großformatigen und häufig theatralisch inszenierten Arbeiten der späteren
Zeit hat das Blatt ebenfalls wenig gemein. Möglicherweise ist seine Entstehung in jene Zeit anzusetzen,
in der Erler sich häufig in Holzhausen am Ammersee aufhielt. In den 1910er Jahren war er dort anzutreffen.
In dieser Zeit beschäftigte er sich wiederholt mit Themen und Personen aus dem ländlichen Umfeld.
Von den ersten Illustrationen für die Zeitschrift “Jugend” über erste Gesamtkunstwerke wie die Gestaltung
des Musikzimmers der Villa Neisser in Breslau, von der Gründung der Künstlervereinigung “Die Scholle”
bis zu den Kriegsbildern des Ersten Weltkrieges: Erlers Kunst umspannt viele Bereich und Formen. Bei
diesem Umfang und dem hohen Grad an Stilisierung in seinen Arbeiten ist die vorliegende Zeichnung ein
wunderbarer Ausdruck spontaner Künstlerbegeisterung. Wie hingehaucht erscheinen die dünnen und sanften
Bleistiftstriche auf dem rötlichen Papier. Ganz vorsichtig umreißt er die Konturen des Gesichts und füllt
behutsam die Schatten mit einer breiten Schraffur. Auch wenn er in der rückseitigen Aufschrift großen Wert
auf den Reiz des Farbzusammenklangs legt, so ist doch gerade die Konzentration auf den bloßen Strich
bestens geeignet, die emotionale Einfühlung zu vermitteln.

Vorrätig

Beschreibung

Fritz Erler (1868 Frankenstein/Schlesien – 1940 München), Porträt eines Mädchens mit Trachtenhaube, , Bleistift

  • Technik: Bleistift auf Papier
  • Bezeichnung: unten links signiert: “Fritz Erler”, verso bezeichnet: “Sonntags gezeichnet, beim Kartoffelschälen in ([..]). der Haubenrand ultramarin blau, schön kontrastierend zu dem tiefen ([..]) Braun des Gesichts u. der gelben Bordüren d. Brust ([..])”
  • Datierung:
  • Beschreibung: Diese Zeichnung von Fritz Erler zeugt von einem empfindsamen Künstler, der Melancholie und Anmut zu
    verbinden vermag. Anders als die dem Jugendstil zuzurechnenden frühen Wandbilder und Gemälde der Zeit
    bis etwa 1914, geht es in dieser Zeichnung nicht um Stilisierung und Flächigkeit, sondern um emotionales
    Nachspüren und Ergründen. Mit den großformatigen und häufig theatralisch inszenierten Arbeiten der späteren
    Zeit hat das Blatt ebenfalls wenig gemein. Möglicherweise ist seine Entstehung in jene Zeit anzusetzen,
    in der Erler sich häufig in Holzhausen am Ammersee aufhielt. In den 1910er Jahren war er dort anzutreffen.
    In dieser Zeit beschäftigte er sich wiederholt mit Themen und Personen aus dem ländlichen Umfeld.
    Von den ersten Illustrationen für die Zeitschrift “Jugend” über erste Gesamtkunstwerke wie die Gestaltung
    des Musikzimmers der Villa Neisser in Breslau, von der Gründung der Künstlervereinigung “Die Scholle”
    bis zu den Kriegsbildern des Ersten Weltkrieges: Erlers Kunst umspannt viele Bereich und Formen. Bei
    diesem Umfang und dem hohen Grad an Stilisierung in seinen Arbeiten ist die vorliegende Zeichnung ein
    wunderbarer Ausdruck spontaner Künstlerbegeisterung. Wie hingehaucht erscheinen die dünnen und sanften
    Bleistiftstriche auf dem rötlichen Papier. Ganz vorsichtig umreißt er die Konturen des Gesichts und füllt
    behutsam die Schatten mit einer breiten Schraffur. Auch wenn er in der rückseitigen Aufschrift großen Wert
    auf den Reiz des Farbzusammenklangs legt, so ist doch gerade die Konzentration auf den bloßen Strich
    bestens geeignet, die emotionale Einfühlung zu vermitteln.
  • Schlagworte: Mädchen, Trachten, Mode, Porträt, Deutschland, Realismus, 1900-1924
  • Größe: 30,4 cm x 23,4 cm
  • Zustand: Guter Zustand. Am oberen Rand in der Mitte mit kleinem, professionel restauriertem Loch und am oberen rechten Rand kleine Ergänzte Fehlstelle.

 



 

English Version:

 

Fritz Erler (1868 Frankenstein/Silesia – 1940 Munich), Portrait of a girl with a traditional costume bonnet, , Pencil

  • Technique: Pencil on Paper
  • Inscription: signed lower left: “Fritz Erler”, inscribed on verso: “Drawn on a Sunday, peeling potatoes in ([…]). the edge of the bonnet ultramarine blue, contrasting beautifully with the deep ([…]) brown of the face a. the yellow borders of the chest ([…])”.
  • Date:
  • Description: This drawing by Fritz Erler is evidence of a sensitive artist who is able to combine melancholy and grace.
    melancholy and grace. Unlike the early murals and paintings from the period up to around 1914, which can be attributed to Art Nouveau, this drawing is not about stylisation and flatness.
    up to about 1914, this drawing is not about stylisation and flatness, but about emotional tracing and fathoming.
    tracing and fathoming. The drawing also has little in common with the large-format and often theatrically staged works of the later period.
    theatrically staged works of the later period. It is possible that it was created during the period in which Erler often worked in wood,
    during which Erler frequently stayed in Holzhausen am Ammersee. He was often to be found there in the 1910s.
    During this time he repeatedly dealt with themes and people from the rural environment.
    From the first illustrations for the magazine “Jugend” to the first complete works of art such as the design of the music room of the Villa Neiss.
    the music room of the Villa Neisser in Breslau, from the founding of the artists’ association “Die Scholle” to the war pictures of Erfurt.
    to the war paintings of the First World War: Erler’s art spans many fields and forms. At
    and the high degree of stylisation in his work, the present drawing is a wonderful expression of spontaneous
    wonderful expression of spontaneous artistic enthusiasm. The thin and gentle pencil strokes on the rhombus appear
    pencil strokes on the reddish paper. Very carefully, he outlines the contours of the face and gently fills
    the shadows with a broad hatching. Even though in the inscription on the reverse he attaches great
    the charm of the colour harmony in the inscription on the reverse, it is precisely the concentration on the mere stroke
    is ideally suited to convey the emotional empathy.
  • Keywords: Girls, Traditional Costumes, Fashion, 20th century, Realism, Portraits, Germany,
  • Size: 30,4 cm x 23,4 cm (12 x 9,2 in)
  • Condition: Good condition. At the upper margin in the centre with a small, professionally restored hole and at the upper right margin with a small supplemented loss.